12. Stop: Cuevas Andalucía

Unsere Reise geht bunt weiter. Obwohl unser neuer Stellplatz nicht weit von unserem letzten entfernt ist, haben wir doch ein ganz anderes Umfeld. Wir campen nämlich in einer Gegend, in der es viele bewohnbare Höhlen gibt. Und auch unser Gastgeber Jan wohnt und vermietet solche als Ferienunterkünfte. Und tatsächlich haben wir auch eine der Höhlen gemietet: Für unseren ersten Besuch während unserer Reise!

Wir freuen uns sehr, nach 3 Monaten wieder bekannte Gesichter zu sehen. Gemeinsam brunchen wir, spazieren durch die nahe gelegene Ortschaft, und besuchen heiße Quellen.

Obwohl wir schon so viel gereist sind, ist es für uns alle das erste Mal, in natürlichen, heißen Quellen zu baden. Die Quellen von Zújar sind eingebettet in einer Wüstenlandschaft. Außer einer Straße und einem Restaurant gibt es hier nichts. Dementsprechend wenig ist auch los – bis auf wenige Touristen sind es vor allem Einheimische, die wir hier antreffen. Das macht das Erlebnis noch besonderer – wir fühlen uns, als hätten wir einen kleinen geheimen Schatz entdeckt.

Tatsächlich gibt es in der Gegend von Baza einige solcher Natur-Geheimnisse. Jan gibt uns eine Mappe mit 25 (!) Ausflugszielen, wie Wanderwege, Wasserfälle, einem Badesee und weiteren heißen Quellen. Unser Aufenthalt ist leider viel zu kurz, um der Menge an Ausflügen gerecht zu werden.

Die 850 Höhenmeter, auf denen wir stehen, bringen ein anderes Klima mit sich. Während es in den Höhlen bei Tag und Nacht, Sommer und Winter, beständige 19 °C hat, kühlt es draußen ab, und wir erleben erstmalig Minus-Temperaturen (Nachts). Tagsüber wird es aber noch warm, und wir haben, anders als aktuell in Österreich, um die 15 °C und viel Sonnenschein. Laut Jan hat es hier aber nur 2-3 Mal im Jahr Minusgrade. Immerhin können wir jetzt die Winterfestigkeit unseres Wohnwagens testen, denn auch wenn die Heizung gut funktioniert, merken wir doch, dass die Kälte hinter dem Kühlschrank, an den Fenstern und der Tür Wege ins Innere findet. Wir dichten die Fenster ab, besorgen Bauschaum und dichten damit auch die Stellen um den Kühlschrank ab. Meine Yoga-Matte passt außerdem perfekt vor die Tür, und das Zelt, das wir endlich wieder aufgebaut haben, hilft ebenfalls, die Kälte draußen zu halten.

Die Einheimischen in dieser Region sind sehr zuvorkommend und freuen sich über Touristen, auch, wenn die wenigsten Englisch sprechen können. So lässt uns ein Restaurant auch in der Mittagspause noch bleiben – die meisten Lokale schließen nämlich um 14 Uhr, um dann um 17 Uhr wieder zu öffnen.

Die Tage hier vergehen für uns alle viel zu schnell, und so müssen wir auch viel zu früh wieder Abschied nehmen. Jessy und Lars haben sich beide sehr gefreut, mehr Familie um sich zu haben. Unser Baby kommt ohne Probleme ein paar Stunden ohne René und mich aus – obwohl seit Monaten niemand anderer auf ihn geschaut hat! Somit können wir diese Sorge aus unseren Gedanken streichen – gefremdelt hat und tut Lars nach wie vor nicht. Auch uns Erwachsenen fällt der Abschied nicht leicht. Vielleicht ergibt sich ja bald wieder ein Besuch?

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