8. Stop: Carcassonne

Unser – vorerst – letzter Stop in Frankreich führt uns nach Carcassonne, einem Ort mit viel Geschichte, mittelalterlichen Gebäuden und Weinbergen. Es ist unser erster Stop, den wir abseits der Küste einplanen.

Die Vorfreude ist groß! Die Ortschaft soll nicht nur historisch beeindruckend sein, auch die Stellplätze sehen fantastisch aus. So viele ansprechende Plätze in einer Ortschaft haben wir davor noch nirgends gesehen. Leider haben wir aber genau damit kein Glück. Zwar werden wir nicht wie bei La Grande-Motte wieder abgewiesen, dafür verlassen wir den Platz nach nur zwei statt sechs Nächten freiwillig wieder. Es ist ein privater Stellplatz, die Anzeige verspricht einen beheizten Pool und ganz viel Ruhe im großen Garten des Anbieters. Leider verschweigt sie, dass der Anbieter auf diesem Grundstück auch arbeitet – und das sehr laut. Es wird gehämmert, gesägt und geflext, die Arbeiter (ja, es sind auch einige Angestellte dabei) hören dabei gern laut Musik – und wir stehen wenige Meter entfernt und versuchen, unser Baby alle zwei Stunden schlafen zu lassen. Funktioniert mit dem Lärm eher mäßig, Dank dem White Noise. Also reisen wir nach dem kurzen Aufenthalt schon wieder ab. Davor besichtigen wir aber noch die beeindruckende Cité von Carcassonne.

Die Cité ist die Altstadt, die von hohen Stadtmauern umgeben ist und Geschäfte, Museen und private Wohnhäusern in historischer Kulisse beherbergt. Schade finden wir den vielen Trummel, denn die Ortschaft würde ohne den ganzen touristischen Attraktionen, die einem von allen Seiten bunt und schrill entgegen leuchten, bestimmt noch schöner wirken. Allerdings zahlt man hier keinen Eintritt, und vermutlich sind die finanziellen Einnahmen für die tolle Instandhaltung verantwortlich.

Beeindruckt sind wir trotzdem. Wir sehen uns die Türme, die Brunnen und Mauern an. Es gibt ein kleines Freilichtmuseum, in dem das Leben im mittelalterlichen Carcassonne veranschaulicht wird. Und dann kehren wir in einem der vielen Restaurants ein. Ich habe mir gedacht, in diesem Beitrag Mal wieder ein wenig auf unsere Ernährung einzugehen – wir werden immer wieder gefragt, wie wir mit dem Essen in Frankreich zurecht kommen.

Wir gehen nach wie vor ca. 1 Mal pro Woche essen, und kochen sonst täglich im Wohnwagen. In Carcassonne z. B. haben wir uns über eine App erkundigt, welche veganen Optionen es für uns gibt, und uns dadurch für ein Restaurant entschieden. Wir haben uns eine Gemüse-Variation mit himmlischer Sauce als Vorspeise geteilt, und danach gab es Trüffel-Gnocchi mit Spargel.

Lars hat, während wir aufs Essen gewartet haben, ein wenig rote Rüben-Brei mit Kartoffel und seiner Öl-Mischung (Algen-, Leinsamen-, Sonnenblumen- und Rapsöl für Omega 3, 6, 9 und DHA) bekommen. Er liebt es, zu essen!

Im Wohnwagen kochen und backen wir je nach Lust und Laune. Da gibt’s Mal Nudeln mit fertigem Pesto und vorgekochten Bohnen, Mal grillen wir, Mal gibt’s selbstgemachte Kartoffelknödel mit Pilzgulasch und frische Brownies als Nachtisch. Wir bleiben unserer Tradition von daheim auch treu und zelebrieren zumindest einmal pro Woche ein großes Frühstück mit Bananen-Pancakes oder Palatschinken mit selbstgemachtem Schoko-Aufstrich, dazu immer ganz viel Obst. Und abends gibt’s meist Brot mit eingelegtem Gemüse, und dazu mache ich gern einen frischen Erbsen-Avocado-Aufstrich.

So sieht das Essen z. B. auf unserem 2. Stellplatz in Carcassonne aus, auf den wir nach unserem Ausflug in der Cité gewechselt haben. Wir stehen wieder bei einer Winzerin, wo wir Schalotten, Knoblauch, Traubensaft und Marmelade kaufen. Es gefällt uns richtig gut bei ihr, da es auch um einiges ruhiger ist.

Leider darf sie uns nur für zwei Nächte beherbergen, woraufhin wir beschließen, Carcassonne dann auch wieder zu verlassen, anstatt wieder für wenige Tage einen neuen Stellplatz suchen zu müssen. Wir ziehen also ein wenig wehmütig weiter, denn hier hätte es noch mehr zu sehen und zu erleben gegeben – z. B. die Ortschaft Lagrasse oder Rivière Souterraine de Labouiche, einem unterirdischen Fluss, den man mit einem Guide per Boot besuchen kann. Falls wir also am Rückweg einen tollen Stellplatz, auf dem wir auch länger stehen bleiben dürfen, finden, ziehen wir hier vielleicht nochmal vorbei. Doch jetzt geht es erstmal weiter – und zwar raus aus Frankreich.

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