Wir dachten schon, unseren geplanten Stop in der Nähe von La Grande-Motte umgehen bzw. kurz halten zu müssen. Bei der Unterkunft, bei der wir eigentlich stehen wollten – und das auch telefonisch vereinbart hatten – wurden wir spontan abgewiesen. Der Grund: Wohnwagen, also Anhänger, sind nicht erlaubt. Hier fällt uns die Sprachbarriere zum Hindernis. Mit der Eigentümerin tauschen wir uns noch über Google Translate aus (da sie, wie so viele Franzos*innen auch, kein Englisch spricht), jedoch kann sie uns nicht mehr weiterhelfen. Andere Unterkünfte in der Umgebung erreichen wir nicht mehr. Mutlos fahren wir trotzdem zu einem kleinen Campingplatz, mit der Perspektive, eine Nacht wild zu campen und dann weiterzufahren, wenn wir auch dort wieder abgelehnt werden. Bis auf unseren Stop bei Genua sind wir noch nie spontan eingekehrt, und auch dort haben wir zumindest kurz zuvor noch mit dem Verwalter telefoniert. Jetzt haben wir niemanden erreicht.
Umso größer unsere Erleichterung, als wir freundlich empfangen werden. Wir können hier ohne Probleme mit unserem Anhänger stehen. Und der Platz ist wunderschön! Ein geregelter, aber kleiner Campingplatz mit viel Raum für Ruhe und Privatsphäre, der hauptsächlich von Dauer-Campern bewohnt wird, bietet uns jetzt ein Zuhause für die nächsten 6 Nächte. Wir sind direkt in einem kleinen Dorf, und erreichen alles, was wir brauchen, zu Fuß oder in nur wenigen Autominuten. Wir haben einen süßen Unverpackt-Laden sowie eine Bäckerei in 10 Min. Fußweg, einen Skaterpark für René in 15 Min. Fahrzeit und ein Fitnessstudio für mich in unter 10 Min. Fahrzeit entfernt. Es gibt einen großen Markt im Zentrum, den wir sonntags besuchen, und eine Insel mit einem Baumarkt, Post, Kinder-Kleidungsgeschäft und großen Supermarkt in unmittelbarer Nähe. Da wir sonst meist sehr ländlich stehen, ist die Nähe zu allem hier ein kleiner Luxus, den wir definitiv auskosten. Lars bekommt ein paar neue Bodies, wir finden ein leckeres Granola im Unverpackt-Laden und René findet Lampen und weitere Kleinteile für Projekte am Wohnwagen. Kurz: Wir fühlen uns hier richtig wohl, auch wenn wir uns hier mit Händen, Füßen, und mehrsprachig unterhalten müssen. Ich muss meine Spanisch-Kenntnisse auspacken, da viele Franzos*innen das noch eher als Englisch sprechen können.
Tiere gibt es auf diesem Stellplatz natürlich auch: Am Campingplatz wuseln Katzen, Hühner und andere Hunde herum, jedoch kommen sie nicht direkt auf unserem Stellplatz vorbei.

La Grande-Motte ist nur 20 Min. Fahrzeit von uns entfernt, sodass wir für einen kurzen Ausflug vorbeischauen. Der wunderschöne Sandstrand gefällt vor allem unserer Jessy besonders gut, die sich natürlich wieder wälzt, über den Strand flitzt, und all die tollen Gerüche entdecken muss. Lars schläft beim Rauschen der Wellen ein, und so verlängern wir unseren Strandspaziergang.

Zurück am Stellplatz isst er fleißig seinen rote Beete-Brei, den wir am Ende unseres Aufenthaltes auch mit etwas Öl für Omega 3, 6 und DHA anreichern – damit schmeckt ihm der Brei noch besser, sodass wir mit dem Löffel gar nicht nachkommen. Danach sieht es immer aus wie nach einem Massaker. Die rote Farbe klebt am Baterl, Gewand, Gesicht und allem, was in unmittelbarer Nähe ist.


Hinterlasse einen Kommentar